Integrierte Messtechnik für höchste Qualität

Schmehmann Rohrverformungstechnik Gmbh - Deutschland

Schmehmann Rohrverformungstechnik GmbH prüft Rohre mit AICON TubeInspect

Ein Kraftwerk irgendwo in Europa, seit vielen Jahren oder gar Jahrzehnten in Betrieb. Eine Komponente, beispielsweise eine Brennerausbiegung, ist beschädigt und muss schnellstmöglich ausgetauscht werden. Sofort muss ein Ersatzteil her, da Stillstandzeiten hohe Kosten verursachen. Die Schmehmann Rohrverformungstechnik GmbH hat die Lösung.

Der Bereich Kraftwerkstechnik ist einer der Kernbereiche der Schmehmann Rohrverformungstechnik GmbH in Bad Marienberg in Deutschland. Es gibt zahlreiche Kraftwerke, in denen Teile verbaut sind, zu denen es keine Zeichnungen und CAD-Daten mehr gibt. Kommt es zu einem Schadensfall und es muss eine solche Rohrkomponente ersetzt werden, ist Schnelligkeit und Maßhaltigkeit das A und O.
Aufgrund dieser wegweisenden Technologie haben wir heute Zugang zu Aufträgen, die wir früher so nicht hätten bewältigen können.Die Schmehmann Rohrverformungstechnik GmbH erhält eine Vorabinformation vom Kraftwerksbetreiber oder Servicedienstleister mit ersten Kenndaten und ist so in der Lage, Rohmaterial und Maschine vorzubereiten. Der Kunde baut das schadhafte Teil aus und bringt es zur Schmehmann Rohrverformungstechnik GmbH. Dieses wird im TubeInspect innerhalb von Sekunden vermessen und die Geometriedaten für das Biegeprogramm mittels der Software BendingStudio ermittelt. So wird ein komplettes Bauteildatenblatt erstellt. Unverzüglich wird das Ersatzteil gefertigt, noch einmal mit TubeInspect gemessen und mit den Solldaten abgeglichen. Da der gesamte Prozess nur etwa zwei Stunden dauert, wartet der LKW-Fahrer solange und fährt mit dem neuen Ersatzteil wieder vom Hof zum Kraftwerk. Das ist wichtig, denn Stillstandzeiten im Kraftwerksbetrieb verursachen hohe Kosten, die so auf ein Minimum reduziert werden. Der Betrieb kann zügig wieder aufgenommen werden.

Maschinen kommunizieren - Industrie 4.0 in der Praxis

Die Schmehmann Rohrverformungstechnik GmbH in Bad Marienberg ist ein Beispiel dafür, wie Messtechnik direkt in den Produktionsprozess integriert und Maschinen miteinander vernetzt werden können. Die Firma gehört zur Menk-Schmehmann Group, mit sieben Werken in vier Ländern. Der Unternehmensverbund fertigt beispielsweise Kühlradiatoren, Großkessel und Schweißkonstruktionen und bietet alle Möglichkeiten der Rohrverformungs- und Schweißtechnik aus einer Hand.

Das Werk am Standort Bad Marienberg beschäftigt rund 60 Mitarbeiter und ist spezialisiert auf Rohrbiegungen und Flachschlangen sowie Kraftwerkstechnik. Die Bauteile haben einen Durchmesser zwischen 6 mm und 219 mm, und die Losgrößen variieren zwischen 1 und 5.000 Stück. Da das Werk einen eigenen Werkzeugbau hat, kann auf individuelle Kundenwünsche flexibel reagiert werden. Die Kunden kommen aus den verschiedensten Industrien, wie z.B. Kraftwerke, Schiffsbau, Maschinenbau, Petrochemie, Kesselherstellung, Chemie-Apparatebau, Wärme- und Kältetechnik, Lebensmittelindustrie und Freizeitindustrie.

Kommunikation zwischen Mensch, Maschine und Produkt – die vernetzte Fabrik, ist ein Kerngedanke der Industrie 4.0. Bei der Schmehmann Rohrverformungstechnik GmbH ist das AICON TubeInspect direkt in die Produktionsprozesse integriert und mit ihren Rohrbiegemaschinen verschiedener Hersteller vernetzt. Die Softwareplattform BendingStudio steuert die Messungen und gibt Biege- und Korrekturdaten direkt an die Biegemaschinen weiter.
 
Ebenfalls über BendingStudio sind die Arbeitsplätze der Arbeitsvorbereitung und der Produktion bis hin zur Qualitätssicherung miteinander verknüpft. Alle Daten sind auf einem zentralen Server hinterlegt und können von verschiedenen Arbeitsplätzen aus bearbeitet werden. Erhält die Schmehmann Rohrverformungstechnik GmbH einen Auftrag über die Fertigung eines neuen Bauteils, legt die Arbeitsvorbereitung in BendingStudio das neue Bauteil an und generiert an Hand von meist noch analogen Zeichnungen die für das Biegeprogramm notwendigen Daten. Dank der Serverlösung kann dann nach Freigabe des Biegeprogramms der Produktionsmitarbeiter direkt darauf zugreifen und mit der Fertigung beginnen. Das ermöglicht einen reibungslosen Ablauf.

„Teil reinlegen, Knopf drücken, fertig“

Seit Ende 2014 ist das AICON TubeInspect bei der Schmehmann Rohrverformungstechnik GmbH im Einsatz. Das optische Rohr- und Drahtmesssystem erfüllt dabei drei Hauptaufgaben in der Produktion: Vermessen von Musterbauteilen für die Ersatzteilfertigung (Reverse Engineering), Überprüfung von Serienbauteilen (100% Prüfung) sowie die Einrichtung und Korrektur von Biegemaschinen. Das AICON TubeInspect wurde speziell für die effiziente Qualitätskontrolle von gebogenen Rohren und Drähten entwickelt. Hochauflösende Digitalkameras ermöglichen die Erfassung des Messobjektes innerhalb von Sekunden. „Teil reinlegen, Knopf drücken, fertig“, fasst Benjamin Schmidt, Arbeitsvorbereitung, den Messprozess zusammen. Das TubeInspect überzeuge durch seine Schnelligkeit und die Kompatibilität mit den Biegemaschinen, das spare erheblich Zeit im Arbeitsalltag.

Vor der Anschaffung des TubeInspect wurden die Bauteile händisch mit Schablonen gemessen. Benjamin Schmidt: „Die Einführung von TubeInspect war für uns ein großer Schritt. Plötzlich standen uns viele neue Informationen über unsere Prozessschritte zur Verfügung, die wir bewerten und verarbeiten mussten. Die Produktion musste die neuen Verfahren verstehen und akzeptieren!“

Mit der Einführung des neuen Messsystems können nun auch außergewöhnliche Anforderungen der Kunden umgesetzt werden. Die Schmehmann Rohrverformungstechnik GmbH erhält heute Aufträge über die Herstellung von Rohrbiegebauteilen mit einer maximal zulässigen Geometrieabweichung von 0,2 mm. Diese sollen zu 100% geprüft werden. Es wird dann jedes Bauteil mit einem QR Code versehen. Der Kunde erhält den Zugriff auf alle Messdaten und kann jederzeit Einsicht in die Produktionsdaten nehmen.

Freiformbauteile oder Bogen-in-Bogen-Geometrien können überhaupt erst seit der Einführung des TubeInspect vermessen werden. Auch die automatische Übermittlung der Korrekturwerte an die Biegemaschinen und das Reverse Engineering sind wertvolle Neuerungen. Die detaillierte Dokumentation gegenüber dem Kunden gibt beiden Seiten zusätzliche Sicherheit. Mittlerweile sind die Arbeitsprozesse fast komplett auf das optische 3D Messverfahren ausgelegt.

„Es geht nicht mehr ohne TubeInspect!“

Rüdiger Siefert, Leiter des Geschäftsbereichs Rohrbiegungen und Kraftwerkstechnik, ist zufrieden mit der Entscheidung für das AICON TubeInspect: „Mittlerweile geht es nicht mehr ohne. Aufgrund dieser wegweisenden Technologie haben wir heute Zugang zu Aufträgen, die wir früher so nicht hätten bewältigen können.“