Rotorblätter nach Maß

Enercon misst Flansche mit der DPA von AICON

Rotorblätter für Windkraftanlagen gehören zum Kerngeschäft im Magdeburger Werk des Anlagenbauers Enercon. Bei deren Herstellung gelten höchste Anforderungen an Qualität und Maßhaltigkeit. Zum einen haben diese Faktoren Einfluss auf die weitere Bearbeitung und Montage der Rotorblätter, zum anderen auf die Effizienz der gesamten Windkraftanlage. Eine zuverlässige Qualitätskontrolle ist daher im gesamten Fertigungsprozess unverzichtbar. Die Vermessung der Rotorblattflansche, der sensiblen Schnittstelle zwischen Rotorblatt und Nabe, erfolgt mit AICONs portablem Koordinatenmessgerät MoveInspect DPA.


Spitzentechnologie made in Germany

Enercon zählt seit über 25 Jahren zu den Technologieführern in der Windenergiebranche. Qualität und Innovation gehören dabei zu den entscheidenden Erfolgsfaktoren der Enercon Unternehmensstrategie. Eine ausgeprägte Fertigungstiefe sowie ein umfangreiches Qualitätsmanagementsystem sichern zudem die hohen Qualitätsstandards. Mit dem Anspruch, dem Kunden stets ein ausgereiftes Produkt mit spitzentechnologischen Eigenschaften zu liefern, unterliegen alle Enercon Anlagenkomponenten einer fortlaufenden Entwicklung. Ein großer Stab an Entwicklungsingenieuren kooperiert interdisziplinär mit den verschiedenen Unternehmensbereichen. Gemeinsam setzen sie technologische Maßstäbe hinsichtlich neuer Anlagengenerationen und festigen nicht zuletzt die Position von Enercon als deutschem Marktführer.

Umfangreiche Simulations- und Teststationen im Enercon Forschungszentrum helfen, neue Anlagenkomponenten bereits im Vorfeld genauestens zu erproben. So gelingt es, dem Kunden zuverlässige Anlagentechnologie nach höchsten Qualitätsstandards anzubieten.


Messen in der Fertigung - eine Herausforderung

Die Herstellung der Rotorblätter erfolgt in verschiedenen Arbeitsschritten. Die Flansche haben einen Durchmesser von bis zu drei Metern. Bei der Bearbeitung des Flansches muss die Ebenheit der Flanschfläche direkt auf der Bearbeitungsmaschine überprüft werden. Der Raum, der für die Messung zur Verfügung steht, ist etwa 5 x 8 m groß. Bisher wurde die Aufgabe mit einem Laser Tracker gelöst. Für die Messung musste das Rotorblatt innerhalb der Bearbeitungsmaschine zurückgefahren und mit einem handgehaltenen Reflektor von einer Leiter aus an etwa 100 Messpunkten angetastet werden. Die große Schwierigkeit dabei: Anschließend musste exakt die gleiche Position wiederhergestellt werden, um weitere Bearbeitungsschritte durchzuführen. Alleine die Messung dauerte gut eine Stunde.


Enormer Zeit- und Kostenvorteil dank AICONs DPA

Seit Anfang 2014 ist das portable Koordinatenmessgerät MoveInspect DPA bei Enercon erfolgreich im Einsatz. Für diese besondere Messaufgabe "Flanschvermessung" hat AICON das System um eine Komponente erweitert. Die hochauflösende Digitalkamera arbeitet hier zusammen mit einem Projektor, der das Punktraster auf das zu messende Bauteil projiziert. Dadurch kann die Messung direkt in der Bearbeitungsmaschine erfolgen, ohne die Blattposition zu verändern. Auch die Messmarken werden projiziert, das manuelle Antasten entfällt.

Mit der Digitalkamera wird der Flansch aus unterschiedlichen Richtungen aufgenommen, so dass alle relevanten Bereiche erfasst sind. Die digitalen Messbilder werden im Auswerterechner verarbeitet und die 3D Koordinaten der signalisierten Geometriepunkte vollautomatisch berechnet. Die Messung dauert etwa 20 Minuten. Eine 75 prozentige Zeitersparnis gegenüber der Messung mit dem Laser Tracker! Außerdem kann das Rotorblatt sofort weiter bearbeitet werden – ein weiterer Zeit- und Kostenvorteil.

Andy Arndt, Abteilungsleiter Qualitätssicherung, betreut das Projekt bei Enercon und ist mit der Entscheidung für AICONs DPA sehr zufrieden: „Mit der handgehaltenen DPA sind wir in der Lage, eine schnelle 3D Vermessung unserer Flansche durchzuführen. Ein weiterer großer Vorteil neben der Schnelligkeit ist die Messung innerhalb der Bearbeitungsmaschine. In der Vergangenheit mussten wir für die Flanschvermessung die Position des Blattes verändern und anschließend wieder herstellen. Das ist ein sehr zeitaufwändiger Prozess, der nun Dank der DPA von AICON wegfällt. Durch die kurzen Messzeiten können wir die DPA zukünftig bei weiteren Messaufgaben einsetzen.“

Enercon plant, weitere Aufgaben in der Produktion mit AICONs Messsystem zu bearbeiten. Bei diesen Messaufgaben muss nicht ausschließlich auf die Projektionstechnik zurückgegriffen werden, es kann auch mit Messmarken gearbeitet werden. Um die Kosten für Verbrauchsmaterial gering und die Flexibilität hoch zu halten, könnte Enercon ein besonderes Feature der AICON Software nutzen: das Modul CodeMaker. Damit kann der Anwender eigene Messmarken erstellen.

Die DPA von AICON ist damit gerade für Enercon eine langfristige Messlösung. Das mobile System ist vielseitig einsetzbar und kann auf die individuellen Messaufgaben des Unternehmens zugeschnitten werden. Eine universelle Lösung!

Wir bedanken uns bei der ENERCON GmbH in Magdeburg für die freundliche Unterstützung.