Tausende Kunststoffteile und zwei Messsysteme

MGS - Irland

Auf dem Liffey Park Technology Campus in Leixlip im irischen County Kildare befinden wir uns weniger als eine Meile von dem Ort entfernt, an dem das berühmte GUINNESS-Bier - der wichtigste irische Exportartikel überhaupt - ca. 1759 erstmals gebraut wurde. Über 250 Jahre später haben sich an dieser Stelle mehrere Hightech-Unternehmen angesiedelt, darunter auch Hewlett-Packard (HP) Irland, das hier seinen Hauptsitz hat.

Mitten in dem riesigen HP-Gelände befindet sich die nagelneue Spritzgussanlage von MGS. Die von MGS hergestellten Spritzgusskomponenten finden in unterschiedlichen Branchen Verwendung - darunter Verbrauchsgüter, Elektronik, Fahrzeugbau und Medizintechnik. Qualitätssicherung, für die die Koordinatenmesssysteme von Hexagon Manufacturing Intelligence eingesetzt werden, ist hier unverzichtbar. MGS ist ein Auftragsfertiger von Spritzgussteilen mit Sitz in Amerika. Der neue Standort in Irland ist der erste von MGS in Europa.

MGS stellt weltweit Kunststoffspritzformen, Zweifachsysteme und Spritzgussteile in großen Stückzahlen her. Am irischen Standort werden vor allem Teile produziert und Formen repariert.

James Faughnan, Qualitätsmanager der MGS Manufacturing Group Ltd, erläutert, warum exakte Inspektionssysteme für das Unternehmen so wichtig sind: “Während des Spritzgießens geben Dimensionsmessdaten Aufschluss über die Stabilität unseres Prozesses. Wir entnehmen alle zwölf Stunden Stichproben von unseren Spritzgussmaschinen und prüfen wichtige Abmessungen, um die Einheitlichkeit der Werkstücke zu gewährleisten.”

MGS engineers discuss the measurement details of a printer component
  Ingenieure von MGS besprechen die Messergebnisse einer Druckerkomponente.

 

One of the many injection moulding machines at MGS Ireland
Eine der zahlreichen Spritzgießmaschinen bei MGS Irland.

 

Born in the USA

Produkte von Hexagon Manufacturing Intelligence sind schon im Einsatz, lange bevor das erste Kunststoffteil gespritzt wird. So dienen Koordinatenmessgeräte (KMG) von Hexagon Manufacturing Intelligence während des Herstellungsprozesses in den USA zur Inspektion der Werkzeuge, die höchsten Genauigkeitsanforderungen genügen müssen. Ein anderer wichtiger Verfahrensschritt ist die Erprobung einer neuen Kunststoffspritzform, die eine gründliche Erstmusterprüfung erfordert. Da MGS an sämtlichen Standorten Systeme von Hexagon Manufacturing Intelligence einsetzt, können Formen samt KMG-Aufspannvorrichtungen und Programmen einfach von einem Betrieb an den anderen übergeben werden.

In Irland verwendet MGS derzeit zwei Hexagon Manufacturing Intelligence-Systeme, die die ganze Bandbreite an taktilen und berührungslosen Messverfahren abdecken. Hexagon Manufacturing Intelligence wird in Irland durch das Unternehmen Inspection Equipment Ltd. vertreten, das sich um Verkauf und Applikationsunterstützung kümmert. Inspection Equipment analysierte die Prüfanforderungen von MGS und empfahl ein DEA GLOBAL 7.7.5 Classic KMG und ein Optiv Classic 4.5.3 Multisensor-System.

 

Unterschiedliche Vorteile

Obwohl beide Systeme mit schaltenden Tastern arbeiten, zeichnen sie sich durch unterschiedliche Vorteile aus: “Viele unserer Werkstücke weisen Elemente auf, die man mit einem Standard-KMG einfach nicht erreicht. An dieser Stelle kommt das optische System ins Spiel. Die KMGs sind auch über die übliche Messung von Teilen hinaus nützlich, beispielsweise zur Lösung von Problemen im Zusammenhang mit unseren Kunststoffspritzformen”, so James Faughnan.

Einfache, intuitive Software

Ein weiterer Vorteil des Einsatzes zweier Systeme desselben Herstellers ist, dass beide mit der PC-DMIS Messsoftware betrieben werden können. In vielen Fällen ist es einfach, ein Programm von einem System auf das andere zu übertragen. Außerdem müssen sich die Programmierer nur in eine Software einarbeiten. Mit Hilfe von PC-DMIS CAD kann MGS Inspektionsabläufe anhand der STEP-Modelle seiner Kunden programmieren. Das erlaubt die Erstellung intuitiver Berichte und die Möglichkeit zur Generierung eines Inspektionsprogramms, noch bevor das erste Werkstück gegossen ist.

Messdaten von PC-DMIS werden automatisch zur Cpk-Analyse an ein SPC-Paket übermittelt. Alle Daten werden gespeichert, damit eine umfassende Rückführbarkeit für MGS und seine Kunden gewährleistet ist. Die Werkstückprogramme und Aufspannvorrichtungen sind so konzipiert, dass die Bediener der Spritzgießmaschine die von ihnen hergestellten Werkstücke einfach selbst prüfen können. Bei MGS wird ohne Pause rund um die Uhr gearbeitet. Die klaren Anweisungen und Abbildungen in den PC-DMIS-Werkstückprogrammen erleichtern den Anwendern das korrekte Laden und Messen von Komponenten.


The vision sensor on the Optiv Classic 4.5.3 is able to measure features hard to see with the naked eye.

Echter Kundendienst

James Faughnan zeigt sich zufrieden mit dem Service: “Wir werden exzellent betreut. Wann immer wir eine Frage oder ein Problem hatten, standen uns die Teams von Hexagon Manufacturing Intelligence und Inspection Equipment umgehend mit Rat und Tat zur Seite.”

Im Augenblick fertigt MGS Irland vor allem Kunststoffkomponenten für den “Hausherrn” Hewlett-Packard, doch konkrete Erweiterungspläne liegen bereits auf dem Tisch. In Irland spielt die Pharmaindustrie eine wichtige Rolle. Durch die Einrichtung eines Reinraums will MGS in die Fertigung medizintechnischer Komponenten einsteigen. MGS hat diesbezüglich bereits mehreren potenziellen Kunden Angebote unterbreitet. Der Einsatz von hochwertiger Messtechnik ist ein wichtiger Faktor für die Erteilung von Aufträgen in diesem äußerst anspruchsvollen Sektor.

Durch die bei MGS eingesetzten Messgeräte können sich das Unternehmen und seine Kunden darauf verlassen, dass die gefertigten Komponenten und die Produktionsprozesse in Ordnung sind. James Faughnan fasst zusammen: “Dank der Messlösungen von Hexagon Manufacturing Intelligence können wir unsere Geschäftstätigkeit mit einem guten Gefühl weiter ausbauen und insbesondere einen Vorstoß auf den irischen Markt für Medizintechnik wagen.”

Plastic components from a printer head are loaded to a multi-stage fixture on the coordinate measuring machine
Kunststoffkomponenten eines Druckkopfs werden in die mehrstufige
Aufspannvorrichtung des Koordinatenmessgeräts geladen.

Wußten Sie schon?

Der erste kommerzielle Kunststoff wurde 1861 in Großbritannien von Alexander Parkes erfunden. Er präsentierte es der Öffentlichkeit 1862 auf der Weltausstellung in London und nannte das von ihm hergestellte Material “Parkesine”. Parkesine wurde aus Zellulose gewonnen und konnte erhitzt und geformt werden, und behielt seine Form beim Abkühlen bei. Es war jedoch teuer in der Herstellung, neigte zum Reißen und war extrem entflammbar.


Das Multisensor-Prüfzentrum von MGS Irland.

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