Bayerische Polizei vereinheitlicht Prozesse in Leitzentralen
Um die Prozesse auf allen Ebenen des Einsatzmanagements landesweit zu vereinheitlichen, implementierte die Bayerische Polizei in neun Einsatzzentralen ein Einsatzleitsystem. Über Schnittstellen angebunden sind auch die Bundespolizei und alle Integrierten Leitstellen von Feuerwehr und Rettungsdienst, um Einsatzdaten unkompliziert auszutauschen.
Die Herausforderung
Der Freistaat Bayern ist das größte deutsche Bundesland und kann gleichzeitig bundesweit die niedrigste Kriminalitätsrate vorweisen. Diesen Umstand verdanken die Bayern nicht zuletzt dem unermüdlichen Einsatz der Bayerischen Polizei.
Rund 40.000 Beschäftigte der Bayerischen Polizei sind für die Sicherheit von 12,5 Mio. Einwohnern im Freistaat Bayern verantwortlich. Mit der konsequenten Aufklärung und Verfolgung von Straftaten und Ordnungswidrigkeiten sowie der erfolgreichen Präventionsarbeit sorgt die Bayerische Polizei dafür, dass sich die Bürger in Bayern sicher und wohl fühlen können. 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche und 365 Tage im Jahr erfolgen die zentrale Einsatzsteuerung und die dezentrale Einsatzabwicklung der Bayerischen Polizei über die zehn regionalen Einsatzzentralen.Im Rahmen der ab 2005 erfolgreich durchgeführten Organisationsreform der Bayerischen Polizei wurden die Polizeidirektionen mit den bisherigen Polizeipräsidien verschmolzen. Bis zum Jahr 2008 wurden die 29 bestehenden separaten Einsatzzentralen auf zehn vereinigt. Durch diese Konsolidierung wurden die Betriebsabläufe stark erweitert, was neue Anforderungen an die Einsatzleittechnologie stellte. Die Landespolizei benötigte daher eine neue Einsatzleitlösung, die alle Einsatzzentralen des Landes miteinander verknüpft.
Die Lösung
Die Bayerische Polizei wählte Hexagons Safety, Infrastructure & Geospatial division, um die Effektivität der Polizeiarbeit mit einer integrierten Lösung zu optimieren. Mittels Hexagons marktführender I/CAD-Plattform sind neun der zehn Einsatzzentralen der Bayerischen Polizei untereinander. Da das System über Schnittstellen zu anderen Systeme verfügt, können alle vernetzten Einsatzzentralen eingehende Notrufe, Alarmeingänge, Funkkontakte und Strafregisteranfragen verwalten. Zudem sind über Schnittstellen auch die Deutsche Bundespolizei sowie alle Integrierten Leitstellen von Feuerwehr und Rettungsdienst in Bayern angebunden, um Einsatzdaten unkompliziert auszutauschen. Die Vorbereitungen zur Implementierung der I/CAD-Technologie in der zehnten Einsatzzentrale der Bayerischen Polizei hat bereits begonnen. Die Notrufannahme, Einsatzleitung und -disponierung der Bayerischen Polizei basieren auf einer einheitlichen Systemarchitektur. Diese umfasst auch eine notwendige redundante Systemtechnik über alle Bereiche. Da die Anforderungen der verschiedenen Nutzergruppen, wie Staatsministerium des Inneren, Landeskriminalamt und Polizeihubschrauberstaffel, sehr stark differierten, erfolgte zudem ein individuelles Customizing.
Das I/CAD-System umfasst des Weiteren eine Digitalfunk-Schnittstelle und Funktionen für die Sprachbefehl-Kontrolle im Notfall. Wenn Polizisten im Einsatz über Funk einen Zwischenfall melden, wird dies sofort als Vorfall im I/CAD angelegt. Zudem steht an den Digitalfunkgeräten ein Notruf-Knopf zur Verfügung. Nach dessen Betätigung wird der Sprachkanal des Funkgerätes angeschaltet und der Sprachnotruf samt Standortdaten der zuständigen Einsatzzentrale übermittelt.
Die Landespolizei setzt zudem Hexagons I/NetDispatcher ein. So können die Behörden und lokalen Polizeiwachen Vorfälle über eine webbasierte Schnittstelle verwalten und die Disponierung der Einsatzkräfte koordinieren. 3.000 potenzielle I/NetDispatcher-Nutzer in 280 Polizeiwachen markieren einen Rekord: Die Bayerische Polizei ist damit der weltweit größte Hexagon-Kunde im Bereich webbasierter Einsatz-Disponierung.
“Die Lösung [von Hexagon Safety, Infrastructure & Geospatial] stellt uns Objekt-, Personen- und Sachinformationen sowie Karten zur Verfügung. Wir kombinieren all dies und können so situationsgerechte Entscheidungen treffen, die maßgeblich zum Schutz der Bevölkerung in Bayern beitragen.”